Aus einer Sammlungsauflösung.
Werdergewehr Nummergleich, guter Zustand wie auf den Bildern zu sehen
Das bayerische Werdergewehr M/1869 war das erste Hinterladergewehr der deutschen Länder mit Metallpatrone und Zentralfeuerzündung. Es wurde ab 1869 in verschiedenen Ausführungen als offizielle Langwaffe für die Bayerische Armee eingeführt.
Der Deutsche Krieg von 1866 hatte die Überlegenheit von Hinterladergewehren gegenüber den bis dahin gebräuchlichen Vorderladern gezeigt. 1867 legte der technische Direktor der Maschinenfabrik Cramer-Klett in Nürnberg, Johann Ludwig Werder, der Königlich-Bayerischen Handfeuerwaffen-Versuchskommission unter der Leitung von Feldzeugmeister Prinz Luitpold von Bayern ein von ihm konstruiertes neues Hinterladergewehr mit Fallblockverschluss vor. Es handelte sich um einen Einzellader für Metallpatronen mit Zentralfeuerzündung. Der Werdersche Verschluss erlaubte die für damalige Verhältnisse hohe Schussfolge von bis zu 18 Schuss pro Minute, die nur von sehr geübten Schützen erreicht werden konnte.[2]
Auf „allerhöchste Entschließung“ des dreiundzwanzigjährigen Königs Ludwig II. wurde zum 18. April 1869 das Werdergewehr in der Bayerischen Armee eingeführt. Werder erhielt für seine Gewehrkonstruktion das „Ritterkreuz Erster Klasse des Verdienstordens vom Heiligen Michael“.
Werder verlangte für seine Konstruktion die Summe von 15.000 Gulden sowie das Recht der anderweitigen Verwendung.
Das Werdergewehr wurde in der Amberger Königlich Bayerischen Gewehrfabrik hergestellt, außerdem in Suhl. Laut Akten wurden 106.000 Werdergewehre produziert, jedoch sind auch Waffennummern um 120.000 bekannt. Die Gesamtzahl aller zwischen 1869 und 1873 hergestellten Werdergewehre wird auf etwa 127.000 Stück geschätzt. Im Jahr 1875 beschloss man die Anschaffung von Werdergewehren „neuer Art“. Die bestehenden Gewehre sollten modernisiert werden, was unter anderem die Aptierung auf das Kaliber 11 × 60 mm R einbezog. Dazu sollte der Bestand an modernen Infanteriegewehren auf 200.000 aufgestockt werden. Die Gewehre „neuer Art“ wurden hauptsächlich von der Waffenfabrik Steyr bezogen (ca. 20.000) und aus Amberg (ca. 5.000). 1877 jedoch entschied man sich dazu, die Arsenale mit 53.000 Mauser M/71-Gewehren zu ergänzen. Dies war gleichzeitig das Ende des Werdergewehrs als Alleingang Bayerns. Ab 1882 war die einheitliche Bewaffnung der Infanterie des deutschen Heeres nahezu erreicht.
"Krocker"
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