Schicksalsjahre an der Moldau

Die Tschechoslowakei

Siebzig Jahre einer Republik

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Schicksalsjahre an der Moldau

Die Tschechoslowakei

Siebzig Jahre einer Republik

Von:

Rudolf Ströbinger

Verlag:

Casimir Katz

1

Der Triumph

2 

Die Agonie

3

Das Attentat

4

 Die Wiedergeburt

5

Der Putsch

6

Der Blutrausch

7

Der Frühling…

Rezension:

Sieben Jahrzehnte waren seit der Gründung der Tschechoslowakei vergangen, Anlaß

für den Autor, eine außerordentlich informative Bilanz entscheidender Jahre

dieses Landes zu ziehen. 

Wie für die Publikationen des Autors charakteristisch, recherchierte er eine eine

bewundernswerte Fülle wichtiger Fakten und Zusammenhänge außerordentlich

gewissenhaft und legte ein Werk vor, das in seiner Aussagekraft beispielgebend ist.

Wer sich diesem Teil des Zentrums von Mitteleuropa besonders verbunden fühlt - Autor

wie Rezensent wurden im Land geboren - kommt zum Verständnis der über Jahrzehnte

oft tragischen Geschichte an der Lektüre dieses Buches nicht vorbei und erfährt

Tatsachen, die anders kaum zu erfahren wären. 

Sehr weit ist der Bogen der Geschichtsbetrachtung gespannt, von der Staatsgründung

1918 als erstmals selbständiger Republik unter Masaryk bis zum ab 1948 von

moskauhörigen Satrapen diktatorisch und grausam verwalteten Satellitenstaat im

Ostblock, abermals, wie schon zuzeiten der K&K-Monarchie, ohne jegliches

Selbstbestimmungsrecht.

Der Autor konnte 1988, im Erscheinungsjahr des Werkes, nicht auch nur im

entferntesten ahnen, daß lediglich noch ein Jahr zu vergehen brauchte, bis das Ende

des Sowjetimperialismus den ersehnten Weg zur Souveränität

endlich wieder freimachte. 

"Pravda vitesi" (die Wahrheit wird siegen), einen Wahlspruch des Reformators

Jan Hus, stellte der Autor an den Schluß seines Werkes, damals noch ohne

Aussicht, daß dieser Sieg in absehbarer Zeit bevorstünde.

Zwanzig Jahre früher, zur Zeit des unvergeßlichen "Prager Frühlings" 1968, einer

Zeit faszinierenden Aufbruchs zu einer Menschheitshoffnung, dem "Sozialismus

mit menschlichem Antlitz", galten die Sympathien fortschrittlicher Menschen in

aller Welt dem kleinen Land, und aller Augen waren auf es gerichtet, bis die

große Tragik der brutalen Sowjetokkupation und stalinistischen Restauration

alle Hoffnungen begrub. 

"Kde domuv muji" , die mit diesen Worten beginnende, zu Herzen gehende

tschechische Nationalhymne, sangen damals unter Tränen die Menschen am

Mittag des 21. August 1968 in einer nordböhmischen Stadt,

…und ich mit ihnen.

Mit Zeittafel u. einigen Abbildungen

424 Seiten

Belesenes Exemplar

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