Klewang M 1898 - Hembrug

Leicht gebogene Klinge mit Clip-Point Spitze. Unterhalb der Fehlschärfe (Ricasso) eine ca. 38 cm lange Hohlkehle mit 3 mm Abstand zum Klingenrücken.
Die Clip-Point Spitze ist rückseitig geschärft. Die geschliffene Schneide ist etwa 6 mm breit. 
Quartseitig ist auf dem Ricasso die Stempelung HEMBRUG aufgebracht. Terzseitig ist die Abnahmemarke mit einem gekrönten „H“ zu erkennen.
Die Brünierung ist auf der kompletten Klingenlänge beidseitig in sehr guten Zustand erhalten. 

Die Hartholzgriffschalen sind mit drei Messingnieten befestigt.
Quartseitig ist die Stempelung „R.V.“ (Rijksveldwacht) und die Seriennummer „2503“ angebracht.

Das 1,5 mm dicke Stahlgefäß (Korb) hat drei Durchbrüche zur Gewichtsreduzierung und oben einen länglichen Durchbruch zur Anbringung eines Portepees oder Handgelenkhalteriemens.
Am Gefäßansatz ist 
die Marke „RVW“ (Rijksveldwacht) und der Seriennummer 2503 eingestempelt. Oberhalb befindet sich die Abnahmemarke mit dem gekrönten H.
Die gesamte Brünierung ist sehr gut erhalten. 

Das Gefäß ist am Griffende mit einer Rundkopf-Schlitzschraube mit 14 mm Durchmesser befestigt und mit einem gekrönten H punziert.

 

Technische Daten (ca.)

Gesamtlänge             75,0 cm (ohne Scheide)
Klingenlänge            62,0 cm (Hohlkehle unterhalb Ricasso 38 cm lang, 8 mm breit)
Pfeilhöhe                2,0 cm
Länge Griff             12,0 cm (zuzüglich 4 mm Schraubenkopf)
Max. Bügelbreite        10,0 cm
Klingenbreite Basis     29,0 mm (Ricasso = 35,5 mm)
Klingenbreite Spitze    32,5 mm (am Clip Point)
Klingendicke Basis       4,5 mm
Klingendicke Spitze      3,3 mm (am Clip Point)
Schwerpunkt             15,0 cm (ab Klingenbasis)
Gewicht ca.              780 g

 

Historisches

Der Säbel wurde als "KLEWANG M 1898“ ab 1898 in verschiedenen Ausführungen sowohl in Holland bei Hembrug, in Solingen (Hörster, Lüneschloss) wie auch ab 1917 in den USA hergestellt. Im Gegensatz zur holländischen Klewang-Version hat die USA Fertigung kein durchbrochenes Stahlgefäß.

Der aktuelle RVW-Klewang basiert auf dem Säbel Marechaussee Ost-Indien M1911 und hatte im Vergleich zu dem Vorgänger-Modell M1905 wesentliche Verbesserungen: Die Angel war genauso breit wie die Klinge (bei den älteren Modellen kam es manchmal vor, dass die Angel abbrach und dann Soldaten im Kampf schutzlos waren). Darüber hinaus wurden glatte Walnuss-Holzgriffe mittels dreifach Vernietung angebracht. Dieser ersetzte den charakteristisch gerippten Säbelgriff, der mit einer eisernen Hinterkappe an die dünnen Angel genietet war.

Insgesamt macht dieser Säbel durch die genannten Verbesserungen einen sehr stabil Eindruck, welcher außerdem durch die hohe Qualität der Klinge bestätigt wird.

Der Einsatz des Klewangs erfolgte erstmals im Jahre 1898 durch die königlich-niederländischen Armee im Kampf gegen aufständische Guerrilla-Einheiten in der Provinz Aceh (ehem. Atjeh) auf Sumatra, Indonesien.


Siehe auch (z.B.)
https://www.klewang.de/klewang.htm
https://www.catawiki.com/de/l/17343191-dutch-klewang-hembrug
https://www.abebooks.de/9789051668360/Klewang-Catalogue-Dutch-Army-Museum-9051668368/plp

 




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