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Infanteriegewehr Mauser Modell 71/84 Kal. 10,95 x 60 R

Die „Mutter aller deutschen Repetierer“ ist ein Muss in jeder Militärwaffensammlung!

Es handelt sich um das erste Repetiergewehr der deutschen Armee, das 1884 von der Fa. Mauser Oberndorf am Neckar für das deutsche Heer aus dem Infanteriegewehr Mod.71 und dem von Kropatschek entwickelten Unterlauf-Röhrenmagazin konstruiert wurde. 
Die Waffe mit der Nummer 5991 wurde 1887 in der Preußischen Gewehrfabrik Spandau hergestellt. Mit seinen 137 Jahren weist das Stück ganz klar deutliche Gebrauchsspuren auf. Die Brünierung ist teilweise noch vorhanden und wird, wie auch die blanken Metallteile, gleichmäßig von wolkig-marmorierten Korrosionseffekten durchwoben. Diese besondere Patina gibt der Kriegswaffe einen einzigartigen Charakter. Die schlanke Bauweise und sehr solide Verarbeitung bestechen ebenso wie die Geschichtsträchtigkeit dieses Infanteriegewehrs. Gesamtlänge: 129 cm, Gewicht: 4,5 kg.
Obwohl zwischen 1884 und 1888 in größerer Stückzahl produziert, sind leider nur noch ganz selten Stücke in besserem Zustand erhältlich. Die Preise liegen dann allerdings im vierstelligen Bereich.

Wichtiger Hinweis:
Interessenten aus dem europäischen Ausland können sich an der Auktion dann beteiligen, wenn sie bereit sind, die Waffe über ein in Deutschland ansässiges, international tätiges Waffenhandelsunternehmen, wie zum Beispiel „Waffen-Bock.eu“ in Pirmasens, zu importieren.

Beschreibung

Lauf 
72 cm Länge, dem Alter entspr. guter Zustand, 4 Züge deutlich, Drall rechts, Patronenlager facettiert

Visiereinrichtung
langes Klapp-Schiebevisier mit V-Kimme bis 1.600m, Entfernungsschieber über 16 Stufen verstellbar, Pyramidenkorn 

Verschluss
Zylinderverschluss (Öffnungsspanner) aus poliertem Edelstahl, leicht laufend, Nr. 2664, kein Spiel, Flügelsicherung, Umstellhebel auf der linken Seite der Kammer zum Abschalten des Röhrenmagazins, leichte Korrosionsmale

Schaft
durchgängig, aus einem Stück rotbraunem Hartholz, die Lackierung ist im Bereich des vorderen Schaftteils stellenweise abgenutzt, Gebrauchsspuren, Dellen und Kratzer

Beschlag
Der Lauf ist mit drei stabilen Ringen am vorderen Schaftteil befestigt; der Oberring weist auf der rechten Seite eine Befestigungswarze für das Bajonett auf und fasst ebenfalls den vorderen Abschluss des Röhrenmagazins, aus dem ein ca. 7 cm langer Gewehrstockstummel mit Kugelspitze hervorsteht; am Mittelring ist unterhalb des Schafts eine 4 cm breite, flache Riemenöse verschraubt; Unterring vor der Visierung; Abzugsschutzbügelbeschlag mit Riemenöse relativ lang (25 cm); Kolben mit Eisenkappe beschlagen, an der Oberseite mit Truppenkennzeichnung. Alle Metallteile weisen Korrosionsmale auf.

Stempel und Signaturen
„5991“ (Seriennummer) jeweils auf der linken Seite der Kammer und der Hülse
„2664“ auf der linken bzw. oberen Seite des Gleitstücks des Verschlusses
„F. W.“ unter Krone (Abnahme) Königreich Württemberg
„Spandau“ unter Krone (Hersteller: Preußische Gewehrfabrik Spandau) auf der oberen Facette der Hülse
„I.G. Mod. 71/84“ (Modellbezeichnung) auf der linken Seite der Kammer 
„1887“ (Produktionsjahr) auf der rechten Seite der Kammer
„10,95“ (Kaliber) auf der linken Seite der Hülse
Insges. 8 Beschusszeichen: 4 Stück rechte Seite der Hülse, jew. 1 Stück links und rechts des Abnahmestempels, jew. 1 Stück rechte Seite der Kammer und auf dem vorderen Teil des Abzugsschutzbügels
„86. R. E. 4. 102“ Truppenstempel auf der Kolbenkappe,  
Ersatz-Bataillon des 86. Infanterie-Regiments, 4. Kompanie, Waffe Nr. 102

Waffenhistorische Einordnung

Nach dem deutsch-französischen Krieg ließ das Deutsche Reich 1871 ein neues Gewehr für die Infanterie bei der Firma Mauser in Oberndorf am Neckar entwickeln, das das Zündnadelgewehr ablösen sollte. Der Einzellader mit Zylinderverschluss war mit dem Lauf des französischen Chassepotgewehrs ausgestattet und wurde mit Ausnahme Bayerns 1872 im Deutschen Reich unter der Bezeichnung „Gewehr 71“ für die Infanterie und später als verkürzte Karabinerversion für Kavallerie und Jägertruppen im Kaliber 10,95x60 R eingeführt.

Ab 1884 wurde unter der Bezeichnung Gewehr M71/84 eine Weiterentwicklung mit einem 8 Schuss Röhrenmagazin nach Kropatschek eingeführt. Über einen Umstellhebel auf der linken Seite der Kammer konnte das Magazin abgestellt und das Gewehr als Einzellader eingesetzt werden. Diese Waffe glich zwar äußerlich dem M71, war jedoch eine grundlegende Neukonstruktion und das erste Repetiergewehr der deutschen Armee. Um eine solche Waffe handelt es sich hier. Von dieser Ausführung wurden keine Sonderanfertigungen als Karabiner hergestellt, abgesehen von einer geänderten Anbringung des Trageriemens für die Jägertruppe.

Für weitere Informationen zur Historie und Technik der Gewehre M71/84 und M71 verweise ich auf die folgenden Websites des Waffensammler-Kuratoriums:

https://www.waffensammler-kuratorium.de/Gewehr%20M7184/gewehr7184ti.html

https://www.waffensammler-kuratorium.de/Gewer%20M71/gewehr71ti.html




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